Aserbaidschans Staatspräsident Ilham Alijew / dpa

Aserbaidschan und die Union - 30 Millionen Euro für „Kaviar-Diplomatie“

Schamlos kauft das diktatorisch regierte Aserbaidschan mit teuren Geschenken und Bargeld europäische Politiker, um sich politische Unterstützung zu sichern. Gerald Knaus hat davor schon vor zehn Jahren gewarnt. Geändert hat sich an der Praxis kaum etwas.

Autoreninfo

Sina Schiffer studiert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Politik und Gesellschaft und English Studies. Derzeit hospitiert sie bei Cicero. 

So erreichen Sie Sina Schiffer:

Gerald Knaus ist österreichischer Soziologe und Migrationsforscher. Er ist Mitgründer und Vorsitzender des Think Tanks „European Stability Initiative“ (ESI) und beobachtet seit einem Jahrzehnt die Lobbyarbeit Aserbaidschans.

Herr Knaus, Sie haben für die Versuche Aserbaidschans, im Westen durch finanzielle Anreize politische Unterstützung zu gewinnen, einst das Wort „Kaviar-Diplomatie“ geprägt. Was hat politische Korruption mit Kaviar zu tun?

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Fritz Elvers | Fr., 12. März 2021 - 16:43

"Schamlos kauft das diktatorisch regierte Aserbaidschan mit teuren Geschenken und Bargeld europäische Politiker, um sich politische Unterstützung zu sichern".

Wer ist den jetzt schalmos, der Käufer oder die Gekauften?

Bernd Muhlack | Fr., 12. März 2021 - 16:44

... war von 2008 bis 2014 Nationaltrainer von Aserbeidschan.
Sein Auftrag lautete: Qualifikation für die nächste WM u diese gewinnen.
Geld sei kein Problem.
Gesagt - getan - oder auch nicht - q.e.d.

Ein guter Kumpel arbeite einige Jahre bei Azerbaijan Airlines; Azərbaycan Hava Yolları.
Er ist Ire u Flugzeugingenieur; ein global player.
Er verdiente sich "dumm und dämlich" und Zusatzleistungen. Zwei Wochen Job, eine Woche frei = home to Ireland.
"Bernd, ich bin nur in Hotel oder an die Airport, you see. No, Baku kenne ich nicht, einmal Tour is okay."

Ich denke, dass obiger Artikel ein Volltreffer ist!
Das ist jedoch wie mit Mooren: ab und an taucht wieder etwas auf und versinkt dann für immer!
Wird zu Biomasse, Öl, Kohle.
Und davon haben die Anrainer-Staaten des Kaspischen Meeres genug!

Eine Anmerkung zu dem Bild:
solche Bilder der Kanzlerin gibt es auch mit Präsident Erdogan - ICH Sultan, du nur Frau!
Dieses Grinsen!
(stimmt so!)

"Das Schlachtfeld der Zukunft" - Peter Scholl-Latour

Meine "Erbrechung" ging um 16:44 online.
Wo ist denn das Bild "Merkel - Alijew" zu welchem ich Bezug nahm?
Nennt man das cancel-culture?
Was soll das?

Das ist schon seltsam ... nicht wahr?

Unsere Kanzlerin händeschüttend, lächelnd mit einem "Klein-Putin"

Schönes Wochenende!

Andre Möller | Fr., 12. März 2021 - 17:24

Ist es aber sinnvoll? Europa ist nicht mehr das Maß der Dinge, die Welt ändert sich. Der pietistische Geist, den der Befragte atmet, ist am Vergehen. Er sondert quasi ganz Zentralasien ab und überlässt es damit Rußland, China und dem Iran. Kann man so machen, ist es aber sinnvoll? Das hohe moralische Roß ist Europas Tod. Jedenfalls sollte man nicht nur moralisch sein. Sondern sich für die Zukunft technisch, intellektuell und personell wappnen. Aber das ist sehr, sehr viel schwerer handzuhaben als zur Schau gestellte Moralität, die erst mal nix kostet.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. März 2021 - 17:48

"Für welche Themen braucht Aserbaidschan die deutsche Politik?"
Leider bleibt diese Frage völlig unbeantwortet. Welchen Einfluss haben einzelne deutsche Abgeordnete auf Entscheidungen in welchem Bereich auch immer in Bezug auf Aserbaidschan? Welche konkreten Vorteile wurden denn von den Verdächtigen angenommen und welche "Leistung" haben sie erbracht? Um das klar zu sagen. Liegt Bestechung vor, dann raus aus dem Bundestag. Nur so richtig konkrete Vorwürfe, bis auf Herrn Hauptmann kann ich im Artikel nicht lesen. Herr Fischer hat gegen die Pandemieverlängerung der Regierung gestimmt und flux, drei Stunden später stand die Staatsgewalt vor seinen Türen und durchsuchte medienwirksam Haus und Büro. Ich bezweifele nicht, dass die Regierung in Baku Schmiergelder bezahlt und "Geschenke" macht.Mir sind in diesem Fall die konkreten Vorwürfe nicht ganz klar. Sie dienen natürlich dazu, die CDU noch schlechter aussehen zu lassen. Seit wann wird wegen welchen Vorwurfs gegen Frau Strenz ermittelt?

Wenn Sie den Inhalt des vorliegenden Artikels nicht für aussagekräftig genug halten, sollten Sie sich anderweitig seriös informieren, bevor Sie krude Verschwörungstheorien aufstellen. Ich habe das mal für Sie erledigt und folgendes herausgefunden:

"Den Durchsuchungen [bei Fischer] gingen mehrjährige Ermittlungen voraus, angestoßen durch Recherchen, die von der Süddeutschen Zeitung und etlichen weiteren internationalen Medien im Oktober 2017[!] veröffentlicht wurden.(...)
Nach Informationen der SZ sind die Ermittler auf zahlreiche Chats gestoßen und vor allem auf eine E-Mail aus dem Jahr 2014, in der davon die Rede ist, dass Strenz [ebenfalls CDU-MdB] von den Vertretern Aserbaidschans dasselbe bekommen solle wie ihr Kollege Fischer."

SZ, 4.3.21

Also ich persönlich glaube nicht, dass das BKA vor zweieinhalb Jahren die Corona-Krise und das Abstimmungsverhalten Fischers antizipierte und vorsorglich mit Ermittlungen begann, aber ich bin natürlich auch nur ein naiver "Systemknecht". ;-)

Ernst-Günther Konrad | Sa., 13. März 2021 - 08:46

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sie verbreiten im Verdachtsfall gegen die AFD Verschwörungstheorien, in dem Sie möglichen nahen AFD Verfassungsschützern sinngemäß unterstellen, sie hätten die Presse informiert und unterstellen mir nun Verschwörungstheorie?
Da ruft der Brandstifter wieder einmal die Feuerwehr. Ich habe mich rein auf den Inhalt dieses Artikels bezogen und in dem stehen keine konkreten Handlungen drin, sondern lediglich Aussagen darüber, das Aserbaidschan korrupt ist und Politiker für gute Meinungen über das Land angeblich bezahlen oder beschenken soll.
Wenn es für Sie Verschwörung ist, dass die medial begleiteten Durchsuchungen kurz nach der Abstimmung Fischers gegen die Pandemieverlängerung stattfand, sind Sie ein Realitätsverweigerer. Welche Schlüsse ein jeder zieht bleibt jedem einzelnen überlassen. Genauso war es nämlich. Es hätte Sinn gemacht, wenn Sie so gut informiert sind, die Verlinkungen zu den Verdachtsartikeln beizusteuern bzw. Herr Knaus selbst hätte entsprechende Artikel verlinkt.

Markus Michaelis | Sa., 13. März 2021 - 01:06

Danke für die offenen und kritischen Worte. Ich habe Herrn Knaus politisch aber immer so verstanden, dass er für eine größtmögliche Weltoffenheit ist. Soweit ich das verstanden habe, mit der Idee im Kopf, dass Deutschland und Europa die letztlich universell gültigen Werte vertreten, die man ohnehin nie verraten darf und die im näheren Kontakt auch alle anderen Menschen und Länder mitziehen werden.

Wenn man sich den bisher bescheidenen Erfolg (aus europäischer Sicht) selbst im eigentlich kleinen Aserbeidschan ansieht, könnten einem Zweifel kommen, ob das so klappt.