Media reactions to "Cutting Kosovo's Lifeline" and "Islamic Calvinists" reports

8 November 2006

Today and yesterday, Austrian and German media reported on two of ESI's reports. Following the publication of Cutting the lifeline. Migration, families and the future of Kosovo, Austrian quality paper Der Standard interviewed Gerald Knaus on Kosovo's economic misery and the EU's responsibility for the region.

Drawing on Islamic Calvinists - Change and Conservatism in Central Anatolia, German radio station Deutschlandfunk broadcast a feature on economic and social changes in Kayseri and the compatibility of Islam and modernity. This feature also includes an interview with ESI analyst Verena Knaus on these topics.

Der Standard, "Mit der Unabhängigkeit allein wird das Leben im Kosovo nicht leichter"

"Vieles, was wir heute im Kosovo als rückständig erleben, gab es vor zwei Generationen auch in anderen Teilen des Balkan, auch in Italien oder im ländlichen Österreich. Auch mein Vorarlberger Großvater, der auf einer Alm aufwuchs, beendete gerade einmal die Pflichtschule und wuchs in einem Raum mit vielen Geschwistern auf. Ebenso wäre es ein Irrtum zu glauben, dass sich im Kosovo Dinge nicht auch ändern können. In Pristina, auch in der Diaspora in Europa, leben heute gut ausgebildete Kosovaren, junge Männer und Frauen, die sich sofort in jedem Land der EU zurechtfinden würden. Das Entwicklungsgefälle zwischen Kosovo und dem übrigen Europa ist in den letzten Jahrzehnten gewachsen. Diesen Trend umzukehren ist die wirkliche Herausforderung vor der ein unabhängiges Kosovo stehen wird."
Deutschlandfunk, "Das andere Bild der Türkei. Das anatolische Kayseri auf dem Weg nach Europa"

"Der ehemalige Bürgermeister von Kayseri, Sükrü Karatepe, hat uns in einem Gespräch gesagt, wenn Sie Kayseri verstehen möchten, dann lesen Sie doch Max Weber. Die protestantische Arbeitsethik, die Weber beschreibt - das sind wir. Wir arbeiten, wir geben kein Geld für Luxus aus, wir bauen uns keine großen Häuser. Wir investieren in die Ausbildung unserer Kinder, und wir sind letztendlich konservative Geschäftsleute, die die gleiche Arbeitethik teilen wie Mohammed, der ein erfolgreicher Händler war."

"Ich denke, dass der Islam, so wie er sich in einer Stadt wie Kayseri, aber auch in anderen zentralanatolischen Provinzen wie Gaziantep oder Denizli, darstellt, dass dieser Islam europäisch ist."